Uran im Trinkwasser

Untersuchungen zum Urangehalt im schleswigholsteinischen Trinkwasser

Projektbericht des Landesamtes für Soziale Dienste des Landes Schleswig-Holstein - Dezernat 34

Der Gehalt an Uran im Trink- und im Mineralwasser und dessen toxikologische Bedeutung wird seit einigen Jahren intensiv diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Chemotoxizität des Schwermetalls, welches bereits in relativ geringen Konzentrationen die Nieren schädigen kann. Demgegenüber tritt eine mögliche Schädigung durch die Radioaktivität des Urans wegen der sehr geringen Zerfallsrate in den Hintergrund. Die duldbare Höchstkonzentration für Uran im Trinkwasser wird vom Umweltbundesamt auf Grund der chemischen Toxizität mit 10 Mikrogramm/Liter (μg/l) angegeben (gesundheitlicher Leitwert) [1], die WHO leitete einen lebenslang gesundheitlich duldbaren provisorischen Trinkwasserleitwert von 15 μg/l ab [2].

Das Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein hat bereits im Jahr 2000 stichprobenartig einige Wasserversorgungsanlagen untersucht. Bei den damaligen Messungen wurden in Einzelfällen Werte im Bereich von 1 – 2 μg/l gefunden [3]. Auf eine Ausweitung des Untersuchungsprogramms wurde angesichts der erheblich höheren Leitwerte zunächst verzichtet.
Untersuchungen aus Gebieten mit vergleichbaren hydrogeologischen Verhältnissen wie in Schleswig-Holstein haben jedoch in jüngster Zeit ergeben, dass auch der Leitwert von 10 μg/l bei einem geringen Prozentsatz der Versorgungsanlagen überschritten werden könnte.
Vorhersagen über die Uranbelastung des Trinkwassers aufgrund der Urangehalte des Bodens scheinen dabei kaum möglich zu sein, weil darüber hinaus wahrscheinlich auch das Redoxpotential im Grundwasserleiter einen wesentlichen Einfluss hat: Die wasserunlöslichen Uran-(IV)-Mineralien müssen zunächst zu Uran-(VI) oxidiert werden, um eine ausreichende Wasserlöslichkeit zu erreichen.
Aus Gründen des vorsorgenden Gesundheitsschutzes hat das Landesamt für soziale Dienste des Landes Schleswig-Holstein deshalb zwischen Ende 2006 und Mitte 2007 ein landesweites, flächendeckendes Untersuchungsprogramm durchgeführt.

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